Theodor Hofferichter                           Kriegs-Sonette

                                                                                               (Fortsetzung)

 

 

 

 

 

Verlegung der Regierungs-Delegation

von Tours nach Bordeaux

 

Jetzt ward den Herrn in Tours doch etwas bange

Vor preußischen Dragonern und Ulanen,

Vor ihren Lanzen mit den kleinen Fahnen,

Und sie besannen sich nun auch nicht lange.

 

Sie folgten ihrem großen Thatendrange,

Der sie schon längst erfüllt mit bösem Ahnen,

Der jetzt zur Flucht sie trieb mit stürmischem Mahnen,

Daß der verhaßte Feind sie nicht noch fange.

 

Kopfüber stürzte Alles eilig fort,

Was sich in Tours gerechnet zur Regierung,

Und flüchtete sich fernhin nach Bordeaux.

 

Und kaum beginnt die neue Etablirung,

So brennt das Feuer wieder lichterloh,

Und wieder ist man groß mit stolzem Wort.

 

 

 

Gefecht bei Vendôme

 

Nur kurze Ruh ward unserm Heer gegönnt.

Dem Feinde nach!   Jetzt wird Blois besetzt,

Der linke Flügel aber treibt und hetzt

Westwärts den Feind, der schuhlos weiter rennt.

 

Kein Bild beschreibt, kein Wort das Elend nennt,

In welchem sich das Frankenheer anjetzt

Befand – ermattet, hungrig und zerfetzt,

Von der Loire-Armee nur ein Fragment.

 

Noch einmal hielten Stand sie bei Vendôme

Und schlugen sich mit großer Tapferkeit,

Dann wälzte westwärts sich der flüchtige Strom.

 

Doch auch das deutsche Heer war decimirt

Und ließ dem Feind zum Rüsten wieder Zeit,

Nachdem es noch bei Epuisay agirt.

 

 

 

Gefecht zwischen Monnaire und Notredame d’Oë

 

General v. Kraatz-Koschlau ging vor nach Tours,

Um diesen Strich vom Feinde ganz zu säubern,

Gab neuen Stoff uns Kriegshistorienschreibern,

Als er wie Wetter in die Feinde fuhr.

 

Dicht hinter Monnaie fand er ihre Spur.

Da gab es Kampf mit Männern, nicht mit Weibern –

Der Feind floh nicht sogleich vor seinen Treibern,

Er wich nach einem harten Strauße nur.

 

Die tapfern neunten pommerschen Ulanen –

Sie führten aus zwei glänzende Attaken,

Doch war dabei erheblich ihr Verlust.

 

Jedoch der Feind hat wenden sich gemußt –

Die Unsern blieben mit siegreichen Fahnen

Bis Notredame d’Oë ihm auf dem Nacken.

 

 

 

Affaire bei Tours

 

Dann ging noch weiter diese Division

Nach Süden vor, den Feind aus Tours zu jagen;

Doch die dort noch zu widerstehen wagen,

Sind schon nach einem kurzen Kampf gefloh’n.

 

Als unsere Granaten sie bedroh’n,

Da überkam die Furcht sie und Verzagen –

Sie rissen aus, und bald hat angetragen

Voll Angst die Stadt auf deutsche Garnison.

 

Die Unsern rückten ein, und da kein Grund

Die reiche Stadt, die feindliche zu schonen,

Ersparten sie ihr nicht Requisitionen.

 

Auch wurde nach le Mans die Bahn zerstört;

Dann machten sie von ihrem Streifzug kehrt –

Da gab in Tours sich große Freude kund.

 

 

 

Gefecht bei Droué

 

Auch in der Näh von Chartres fand noch statt

Bei Droué ein vereinzeltes Gefecht.

Da ging es wieder den Franzosen schlecht,

Sie hatten bald den Kampf, das Fechten satt.

 

Gehetzt, verfolgt, vom vielen Kämpfen matt,

Sind sie für Ruhm nicht mehr begeistert recht,

Die Kriegslust ist in ihnen abgeschwächt

Durcht Sehnsucht nach des Oelzweigs Friedensblatt.

 

So wurde ohne große Müh gewonnen

Von unsern vorgeschobenen Kolonnen

Der Sieg und kostete nur wenig Leute.

 

Reich aber war des leichten Sieges Beute:

Die Unsern schleppten nach dem Kampfe fort

Viel Proviant und reichen Viehtransport.

 

 

 

Schrecken des Krieges

 

Verwüstung rings und rauchende Ruinen,

Mit Blut getränkt das Land, des Todes Siegel

Täglich sich mehrend – unberaste Hügel,

Die den Erschlagenen zum Denkmal dienen!

 

Mähend sind Hunger, Seuche, Frost erschienen,

Das Elend eilt, als hätt’s vieltausend Flügel,

Der Haß, die Rache wüthen ohne Zügel –

Gebietet endlich, endlich Einhalt ihnen!

 

Genug des Blutes und genug der Thränen,

Genug der Barbarei, des Völkerhasses,

Genug vernichtetes Familienglück!

 

Gespenst des Kriegs, du Mordgerippe, blasses,

Entweich!   Ihr Herrscher,   stillt der Völker Sehnen

Und gebt den goldnen Frieden uns zurück!

 

 

 

Neue Anstrengungen der französischen Regierung

 

Doch nein! der Feind geschlagen und geschlagen –

Er sammelt wieder seine flüchtigen Heere,

Er rüstet neue zu des Landes Wehre,

Geworfen steht er auf in wenigen Tagen.

 

Er prahlt wohl noch mit seinem Thun und Wagen;

Doch sind die Worte nicht blos hohle, leere,

Und ob die That auch des Erfolgs entbehre,

Ist Anerkennung ihm nicht zu versagen.

 

Ein andrer Geist, als Euer Imperator,

Entflammt das Land – der Republik Diktator;

Wär Rettung möglich – brächte sie Gambetta.

 

Doch auch sein Schwert wird nicht darniederstrecken,

Die ihm entgegensteh’n – die tapfern Recken,

Würdig der Heldensänge einer Edda.

 

 

 

Gambetta lügt

 

Er lügt – gewiß!  Gambetta lügt – er lügt!

Wie viele Schlachten wir auch siegreich schlagen,

Wir hören stets den großen Lügner sagen,

Daß die französische Armee gesiegt.

 

Doch wie er auch sein eignes Volk betrügt –

Er hat’s doch angespornt zu neuem Wagen,

Er hat gezeigt, wieviel in schweren Tagen

Ein einzelner, entschloss’ner Mann noch wiegt.

 

„Könnt Ihr Armeen aus der erde stampfen?“

So fragten wir; nun wohl – er hat’s gethan:

Der Advokat schuf Heer und Feldzugsplan.

 

Wie mußten fleißig die Maschinen dampfen,

Um immer neue Truppen, neue Waffen

Von hier auf’s Kriegstheater hinzuschaffen!

 

 

 

Die Luxemburger werden verwarnt

 

Nehmt Euch in Acht! Nehmt Euch in Acht! Das Maß

Ist voll – daß es nicht endlich überläuft!

Soviel der Feindschaft habt ihr angehäuft,

Daß sie zuletzt der Vorsicht selbst vergaß.

 

Uebel bekommen kann Euch dieser Spaß,

Weil schon der Uebermuth an Frechheit streift.

Neutralität – auf die Ihr jetzt Euch steift –

Ist nicht viel werth, ist spröde, wie das Glas.

 

Ihr war’t die Ersten, welche sie gebrochen –

Was Wunder, daß der Bundeskanzler jetzt,

Der Frechheit müde, Euch das Gleiche droht?

 

Was Ihr gethan, wird nun an Euch gerochen;

Doch wird jetzt Luxemburg von uns besetzt,

Freut bei Euch selber sich – der Patriot.

 

 

 

Der Empfang der Kaiser-Deputation in Versailles

 

In feierlicher Audienz empfängt

Der König in Versailles mit seinem Sohn

Des deutschen Reichstags Deputation,

Die es, den Kaiser zu begrüßen, drängt.

 

Als Haupt des Reichstags Simson spricht; er denkt

Der großen Thaten und der Thaten Lohn,

Gedenkt des Volkes heiliger Mission,

Preisend die Zeit, die Alles so gelenkt.

 

Der König dankt – er dankt dem Volk bewegt

Für Alles, was es in dem Kampf gethan,

Der sichern soll des neuen Reiches Bahn.

 

Ein jedes Herz da freudig höher schlägt,

Und gleich, als wollt’ er diesen Tag recht weih’n,

So wetterte der Mont Balérien d’rein.

 

 

 

Erneuter Kampf um le Bourget

 

Noch einmal um le Bourget heißer Streit:

Trochu hat sich seit Langem still verhalten;

Jetzt bricht er wieder vor und auf den alten

Kampfstätten wird von ihm das Spiel erneut.

 

Jedoch die Garde war zum Kampf bereit;

Mag der zuerst ungünstig sich gestalten,

Sobald es ihr gelingt, sich zu entfalten,

War siegreich hier auch ihre Tapferkeit.

 

Der Feind muß wieder aus le Bourget weichen,

Und auch auf Stains der Angriff ihm mißlang,

Obwohl mit Uebermacht er darum rang.

 

So konnt’ er auch bei Bondy nichts erreichen,

Nichts auch bei Villiers, wo fast mit Behagen

Die Artillerie den Angriff abgeschlagen.

 

 

 

Ueberfall einer Feld-Eisenbahn-Abtheilung in Ham

 

Der alte Moltke hatte recht geseh’n:

Faidherbe’s Armee wird reorganisirt,

Mit Kriegsgeräth und Truppen kompletirt,

Um wieder kampfbereit im Feld zu steh’n.

 

Es wird nicht viele Zeit vorübergeh’n,

Bis Faidherbe’s Heer von Neuem operirt

Und nochmals stolz auf Amiens marschirt,

Um wieder gut zu machen, was gescheh’n.

 

Ein kleines Vorspiel war es als in Ham

Die dritte Eisenbahn-Division

Durch die Moblots gefangen ward genommen.

 

Die Feste fiel; nur Wenige sind entkommen –

Bei starkem Frost im Schnee sind auf dem Damm

Der Eisenbahn sie nach Fère gefloh’n.

 

 

 

Montmédy kapitulirt

 

Dafür fiel Montmédy in unsre Hand,

Das, von der siebenundzwanzigsten Brigade

Cerniert, jetzt bombardirt ward ohne Gnade

Und bald in hellen, lichten Flammen stand.

 

Da unterhandelte der Kommandant.

Schon groß genug das Elend und der Schade,

Verzweiflung stieg schon bis zum höchsten Grade –

Da schwieg der Hochmuth, und der Dünkel schwand.

 

Nur sechsunddreißig Stunden ward beschossen

Die Feste – und sie hat kapitulirt;

Nicht spricht der Kommandant mehr stolz und keck.

 

Vom General Kameke Nachts  kommandirt,

Hat Major Hilgers in Iré le Sec

Die Kapitulation bald abgeschlossen.

 

 

 

 

Schlacht an der Hallue

 

So kräftig fühlte Faidherbe schon sich wieder,

Daß er zur Offensive überging.

Manteuffel achtet nicht den Feind gering,

Vorgehend ordnet er des Heeres Glieder.

 

Schon auf dem Marsche sang es Siegeslieder,

Faidherbe in guter Stellung es empfing

An der Hallue. doch froh und guter Ding

Warf es zuletzt den Uebermächtigen nieder.

 

Zwar widerstand der Franken rechter Flügel –

Hier ward in sieben Stunden nichts erreicht –

Bei Querrieux der linke aber weicht.

 

„Malheur! Malheur!“ – so stürmte fröhlich vor

Der Dreiunddreißiger lustiges, tapferes Korps –

Und wieder gab’s für die Franzosen Prügel.

 

 

 

Ein Vorposten vor Paris in einer Decembernacht

 

Ein kalter Wind weht stürmisch aus Nordost,

Die Dörfer und die Fluren eingeschneit,

Rings um die riesige Weltstadt weit und breit

Wird Alles starr und starrer durch den Frost.

 

In dunkler Nacht, als Ihr die Augen schloßt,

Vorposten steht der Füsilier; die Zeit

Vertreibt ihm schneller der Gedanke heut,

Was wohl als Christkind bringen wird die Post.

 

O sendet ihm die reichsten Liebesgaben:

Wurst, Speck und Schinken, Cognac und Cigarren –

Laßt ihn am Christfest nicht vergeblich harren!

 

Doch wollt Ihr recht des Kriegers Herz erlaben,

So schickt ihm nicht blos Wäsche, Strümpfe, Schuh –

Die Liebe leg’ ihr süßes Wort hinzu!

 

 

 

Weihnachtsfeier bei den Vorposten vor Paris

 

Bei Baucresson steht eine Riesentanne,

Die haben in der heiligen Weihenacht

Zum Christbaum ausgeschmückt mit großer Pracht

Vorposten, daß das Heimweh sie verbanne.

 

Da wurde weich so manchem harten Manne –

Die Thräne stahl sich in das Auge sacht,

Er hat an Weib und Kind daheim gedacht:

„Wie geht’s wohl meinem Hans und meiner Anne?“

 

Und als das Licht des Baumes strahlt und schimmert,

Hat Mont Valérien schnell mit Granaten

Begrüßt die weihnachtsfeiernden Soldaten.

 

Die haben wenig sich darum gekümmert –

Rings um Paris um tausend Weihnachtsbäume

Versenkten Krieger sich in Heimathsträume.

 

 

 

Die Feldpost kommt

 

Die Feldpost kommt – sie hat durch Feindes Land,

Von Franktireurs gehetzt, verfolgt, bedroht,

Entgangen der Gefangenschaft mit Noth,

Befördert, was von Hause ward gesandt.

 

Die Briefe wandern jetzt von Hand zu Hand,

Und manche bleiche Wange färbt sich roth

Bei süßem Wort, das innige Liebe bot,

Das weiten Weg zu treuem Herzen fand.

 

Gewiß – der Dienst der Feldpost ist beschwerlich,

In dem fanatisirten Land gefährlich;

Doch trägt sie auch in sich den schönsten Lohn.

 

Sie eilt von Bataillon zu Bataillon,

Theilt aus und nimmt in sicheren Verschluß

Mit manchem Brief den letzten Gruß und Kuß.

 

 

 

Der Weihnachtsabend in der Heimath

 

Der Vater fehlt, der sonst den Baum geschmückt;

Sonst, wenn das liebe, schöne Christfest nahte,

Ging mit der Mutter heimlich er zu Rathe

Und hat dann Geld ihr in die Hand gedrückt.

 

Sie kaufte, was die Kinderschaar entzückt:

Ein Körbchen für Marie vom feinsten Drahte,

Ein Pferd für Karl, die Puppe für Beate –

Wie war die liebe kleine Welt beglückt!

 

Heut fehlt der Vater – in den Krieg gezogen,

Verwundet in des Kampfes wildem Wogen –

Der gute Vater ist vielleicht schon todt.

 

Daheim die Seinen aber leiden Noth.

O, wenn Euch strahlt des Christbaums helles Licht,

Vergeßt des braven Kriegers Kinder nicht!

 

 

 

Am 25. Dezember

 

1.

 

„Und Friede sei auf Erden!“ – goldnes Wort,

Wann wirst du wahr? wann endet all der Jammer,

Den im Palast und in des Armen Kammer

Des Menschen Streit hervorruft immerfort?

 

Statt Eintracht – Krieg! Kein Einklang, kein Akkord!

Noch immer wirft kriegslustig Thor den Hammer,

Und immer neu erstehen Kriegsentflammer –

Wann unter Menschen endet denn der Mord?

 

„Und Friede sei auf Erden!“ – Wie ein Hohn

Ertönt das Wort bei der Geschütze Brüllen –

Wird nie der Menschheit Sehnsucht sich erfüllen?

 

„Und Friede sei auf Erden!“ – Ewiger Frieden

Wird dann erst sein der Menschenwelt beschieden,

Wenn die Vernunft besteigt der Götter Thron.

 

 

2.

 

Die Bruderliebe muß den Frieden bringen,

Und Liebe ist nicht bei dem Götterglauben:

Seit Troja fiel, die Götter sich erlauben

Entzweit zu sein bei kriegerischen Dingen.

 

Sie hetzen selbst zum Kampf und blutigem Ringen,

Sie raufen selbst sich mit und tödten, rauben,

Und wem da hilft des stärkern Gottes Schnauben,

Wird seinem Gotte ein Te deum singen.

 

Ist es denn anders in der Welt der Christen?

Mit ihren Göttern ziehen sie zu Felde,

Und Gott und Mensch zu blutigem Kampf sich rüsten.

 

Der ewige Friede kommt wohl nicht in Bälde,

Der ewige Friede wird erst sein auf Erden,

Wenn all die Göttergläubigen Menschen werden.

 

 

 

Der Sieg im Mont Cenis

 

Doch groß in Allem, riesig ist die Zeit:

Bewundernswerth die Siege unsrer Waffen,

Noch größer, was der Geist mit seinem Schaffen

Vollbringt in Werken für die Ewigkeit.

 

Dort dehnt sich eine Felswand meilenbreit –

Der Geist vollendet im Zusammenraffen

Der Kraft, mit seinem Denken, kühnem, straffen,

Ein Werk des Friedens in der Völker Streit.

 

„Und Friede sei auf Erden!“ – Frohe Kunde!

Der Mont Cenis durchbohrt! Nicht länger scheiden

Wird er die Völker, die verwandten beiden.

 

Nun heißt es auf dem ganzen Erdenrunde:

„Wie reich die Zeit an großen Siegen war –

Das ist der größte Sieg in diesem Jahr!

 

 

 

Manteuffel verfolgt die französische Nordarmee

und erreicht Bapaume

 

Kein Weihnachtsfest!  Der Krieger muß verzichten,

Er darf des Festes holden Dienst nicht theilen,

Er darf nicht lieben, darf nicht Wunden heilen,

Muß selber Wunden schlagen, muß vernichten.

 

Manteuffel’s Heer hat ernste, schwere Pflichten,

Es darf nicht rasten, darf sich nicht verweilen –

Dem flüchtige´n Feinde gilt es nachzueilen

Und seine Reihen immermehr zu lichten.

 

Es drang bereits am ersten Weihnachtstage

Vor bis Albert; am zweiten ward erreicht

Bapaume – der Feind noch weiter nordwärts weicht.

 

Was Faidherbe auch von seinem Siege sage –

Ist er denn siegreich nach Arras gefloh’n?

Spricht seine Flucht der Prahlerei nicht Hohn?

 

 

 

Das Gefecht bei Longpré

 

Der wack’re Pestel – war’s nicht bei Saarbrücken,

Wo seinen Namen man zuerst genannt?

Ja wohl, dort wurde er der Welt bekannt:

Er ließ sich nicht einschüchtern und berücken.

 

Dem kühnen Muth wird stets das Größte glücken.

Ein Löwenherz, vorsichtig und gewandt,

Hat sicher er den Sieg in seiner Hand –

Selbst Uebermacht kann ihn nicht leicht erdrücken.

 

Pestel mit einer fliegenden Kolonne

Stieß bei Longpré auf eine Feindesschaar,

Die ihm bedeutend überlegen war.

 

Doch lachte ihm auch hier des Sieges Sonne,

Und die dem Feind entrissenen Trophäen –

Sie waren Zeuge dessen, was geschehen.

 

 

 

Das Schloß Robert le Diable wird gestürmt

 

Dann gab’s noch einige kleinere Affairen:

Der Oberst Willich überfiel den Feind

Bei Souchez, der sich hier ganz sicher meint

Und drum es kaum versuchte, sich zu wehren.

 

Doch auch der Gegner will zurück jetzt kehren

Zum ersten Kampf auf’s Schlachtfeld, wie es scheint,

Nachdem er neue Streitkraft sich geeint –

Will neu des Krieges wilde Flammen nähren.

 

Von Briare zog bis Moulineaux heran

Des Feindes Schaar; da überschritt die Seine

Ein Theil der Unsern und besiegte jene.

 

Er schlug sie tüchtig und erstürmte dann

Das Schloß, das alte, Robert-le-Diable,

Von dem man sich erzählt manch’ alte Fabel.

 

 

 

Gefecht bei Montoire

 

Die Ruhe währt auch bei Vendôme nicht lang,

Wie nöthig auch sie unsern Kriegern war:

Ein Streifkorps macht sich auf nach Montoire,

Sougé und Troo zu bändigen durch Zwang.

 

Der Oberstlieutnant Boltenstern – er drang

Beherzt bis Troo vor abwärts den Loir;

Doch hier erkannt’ er, daß er in Gefahr,

Da ihn der Feind im Rücken schon umschlang.

 

Jedoch ein deutsches Herz kennt kein Verzagen –

Zurück nach Montoire!  Dem Feind entgegen!

Drauf! Hurrah! – ist der Feind auch überlegen.

 

Er schlägt sich durch und hat davongetragen

Den schönsten Sieg: war aus dem Netz gegangen

Und nahm vom Feind noch Hunderte gefangen.

 

 

 

Gefecht bei Vendôme

 

Noch einmal streiften bei Vendôme Franzosen –

Die stießen auf den General Lüderitz;

Doch der nahm übel den Sylvesterwitz,

Gab derbe Lektion den rothen Hosen.

 

Ein kleines Nachspiel zu dem grandiosen

Bei Orleans! Es kam des Feind’s Geschütz

Und Kriegsgeräth hier wieder in Besitz

Der deutschen Truppen, der ermüdungslosen.

 

Das war der blutige Schluß vom alten Jahr

Auf diesem Theil des weiten Kriegstheaters;

Doch ausgebrannt war nicht der Herd des Kraters.

 

Von Neuem wird er – jetzt schon ist es klar,

Und Jeder kann schon jetzt es prophezeien –

Unheil und Elend und Verderben speien.

 

 

 

Ein neuer Plan

 

Ein Plan, ein Plan – ein neuer großer Plan!

Gambetta selber hat ihn ausgeheckt,

Hat selbst den Lyonesen ihn entdeckt,

Die für das Ganze wenig noch gethan:

 

„Auf Dijon sendet schnell ein Korps per Bahn!

Bis jetzt ward General Werder nur geneckt;

Vielleicht gelingt’s, daß er die Waffen streckt –

Bourbaki wird sich ihm von Westen nah’n.

 

Es gilt, die Festung Belfort zu entsetzen,

Das Korps des General Werder aufzureiben,

Zu okkupieren die Etappenstraße.“

 

Doch Moltke wacht – er wird nicht ruhig bleiben,

Er rechnet, wie Ihr wißt, mit sichrem Maße

Und wird stets fertig mit des Gegners Netzen.

 

 

 

Gefecht bei Bonny

 

Bourbaki schickt bereits sich an, den kecken,

Verwegnen Plan Gambetta’s auszuführen:

Schon läßt sein Heer auf Dijon er marschiren;

Doch sucht er seinen Abzug zu verdecken.

 

Es muß ein Streifkorps unsre Truppen necken,

Als wolte er nach Norden avanciren,

An der Loire abwärts operiren,

Als sei sein Heer bestimmt zu andern Zwecken.

 

Das Streifkorps hat bei Bonny mit den Hessen,

Die General Rantzau führte, sich gemessen

Und ward von ihnen derb zurückgewiesen.

 

Es mußte sich bald wieder südwärts wenden,

Gefangne lassend in der Gegner Händen –

Die Hessen wohlgemuth den Marsch ihm bliesen.

 

 

 

Werder räumt Dijon

 

Von Süden und von Westen her bedroht,

Zieht Werder jetzt aus Dijon sich zurück –

Er hat mit klarem und mit scharfem Blick

Erkannt, was seine Lage ihm gebot.

 

Verläßt auch Moltke nicht ihn in der Noth –

Wie leicht kann wenden sich des Krieges Glück!

Die Hilfe fern – und nah das Mißgeschick –

Da lächelt nicht die Zukunft rosenroth.

 

Er weicht zurück, die Lage zu beherrschen,

Zieht ab in angestrengten Tagemärschen

Und koncentrirt die Seinen bei Vesoul.

 

Hier sitzt der Held auf seinem Feldherrnstuhl,

Entschlossen fest, das Vaterland zu schirmen,

Wie immer die Gefahren sich auch thürmen.

 

 

 

Der Mont Avron wird bombardirt und besetzt

 

1.

 

Ein Wort die ganze Welt elektrisirt –

„Ah! das Bombardement – es hat begonnen!

Die Heeresleitung hat sich doch besonnen –

Paris wird endlich, endlich bombardirt!

 

Seitdem die deutsche Kriegsmacht es cernirt,

Ist schon ein volles Vierteljahr verronnen,

Und viele, viele Schlachten sind gewonnen –

Doch haben sie zum Frieden nicht geführt.

 

„Warum verzögert man denn die Beschießung

Der Riesenstadt, die doch zur Friedensschließung

Das ganze Volk gewiß geneigter macht?“

 

So fragte man, und weil man so gedacht,

Ward froh die Kunde allwärts aufgenommen –

Nun wird’s, so hofft man, bald zum Frieden kommen.

 

 

2.

 

Doch Halt!  Noch ist die Sache nicht so weit,

Zunächst wird von den Sachsen nur beschossen

Der Mont Avron, von dem sich stets ergossen

Der Feind beim Ausfall in der jüngsten Zeit.

 

Und ob die Kälte groß, und wie’s auch schneit,

Die Artillerie schießt dennoch unverdrossen,

Der Mont Avron schon nicht mehr Feuer speit.

 

Am dritten Tage ward der Berg besetzt;

Die Schanzen waren demolirt, zerfetzt –

Die erste That des Prinzen Hohenlohe.

 

Zu zeigen, daß er auch Paris bedrohe,

Ließ er die Batterie bei raincy spielen,

Aus der zwölf Bomben in die Vorstadt fielen.

 

 

 

Neue Unruhen in Paris

 

Da droht von Neuem Aufruhr in Paris,

Und wieder muß mit der Gewalt der Waffen

Entschlossen die Regierung Ruhe schaffen,

Die anders sich nicht mehr erhalten ließ.

 

„Verräther“ wieder die Regieruing hieß

Das Volk, ergrimmt, erbost, daß sie im schlaffen

Nichtsthun verstände nicht, sich aufzuraffen,

Noch immer nicht dem Feind die Wege wies.

 

Auch macht sich fühlbar immermehr der Hunger,

Das Elend wächst zur Unerträglichkeit –

Man ahnt, daß schrecklich sich das Ende naht.

 

Die Leiter stutzten und sie pflegten Rath.

„Nein! nicht ergeben!“  Alle sind in junger

Begeisterung für fortgesetzten Streit.

 

 

 

Beschießung der Forts Nogent, Rosny und Noisy

 

Wird’s wirklich Ernst?  Ja, die Geschütze schleudern

Nun auch auf Nogent, Rosny, Noisy

Ihr wuchtiges Geschoß und fehlen nie –

Sie gleichen nicht den Munitions-Vergeudern.

 

Und wären auch die Forts in Panzerkleidern –

Sie werden demolirt doch ohne Müh.

Bewundernswerth ist unsere Artillerie

Und furchtbar den Franzosen, ihren Neidern.

 

Doch auch von drüben donnern die Geschütze,

Ununterbrochen leuchten auf die Blitze,

Zu Wolken schichtet sich der Pulverdampf.

 

Die Erde zittert, und man fühlt sie beben,

Wie wenn sie unterirdische Kräfte heben –

Und tagelang dauert der Vernichtungskampf.

 

 

 

Der letzte Tag im Jahr

 

Der letzte Tag in diesem Jahre –

Er gleicht den andern: Kampf, Zertörung, Mord!

Noch dauert auf die Forts der Angriff fort,

Der Donner dröhnt die schrecklichste Fanfare.

 

Dort betten sie auf blutbespritzte Bahre

Verwundete Kameraden zum Transport

Ins ferne Lazareth – dem Andern dort,

Dem bricht das Auge schon, das sonst so klare.

 

„Fahr hin, Kamerad, und nimm den letzten Gruß!

Du warst ein Mann vom Scheitel bis zum Fuß,

Ein ganzer Mann – undwarst so brav und bieder.“

 

So klagt betrübt der Freund – „ich hab gedacht,

mit dir zu feiern die Sylvesternacht“ –

Spricht’s – und die nächste Kugel streckt ihn nieder.

 

 

 

Dem alten Jahre bei seinem Abschiede

 

Du brachtest Blut und reiche Thränenströme,

Entflammtest neu den alten Völkerhaß:

Jetzt gehst du hin – zu Ende ist dein Paß –

Wohlan! Wir fordern dich erst vor die Fehme.

 

Jedoch dir bangt vor keinem Anatheme;

Stolz trittst du hin, nicht voller Angst und blaß:

Was wir erstrebten ohne Unterlaß –

Du machtest blutigen Ernst mit dem Probleme.

 

Deutschland geeint! Nicht so wie wir gedacht –

Doch strahlend stehst du da;  - die Weltgeschichte

Hat’s dennoch gut mit unserm Volk gemacht!

 

Geh hin!   Du bist entlastet vor Gerichte.

Wir meinen wohl – doch waren nicht vergebens

Die Hekatomben all des edlen Lebens.

 

 

 

Dem neuen Jahre bei seinem Antritt

 

Mit Blut beginnst du – eine Thränensaat!

O mögst du bald des Krieges Jammer enden,

Mögst bald, recht bald du deine Schritte wenden

Und segnend wandeln auf des Friedens Pfad!

 

In Heil verkehre, was der Ehrgeiz that!

Dann wird selbst aus den blutbefleckten Händen

Dankbar die Menschheit nehmen deine Spenden,

Verschmerzend, was der Krieg gefällt, zertrat.

 

Leg du den Grund zu langem Völkerfrieden!

Welch grauenvolles Bild der Krieg uns bot!

Des Krieges Gräuel sei des Krieges Tod!

 

Verbannt in alle Zukunft und gemieden

Sei, was da weckt und schürt den Völkerstreit,

Die Völkerkraft dem Völkerglück geweiht!

 

 

 

Der erste Tag im neuen Jahre

 

Mit Blut beginnt das neue Jahr – ja wohl,

Mit frischem Blut schon an dem ersten Tage;

Der Kriegsgott fragt nicht, ob es uns behage –

Er sendet täglich Opfer zum Scheol.

 

So lange Ihr ihm laßt sein Monopol,

Mäht unersättlich er mit kräftigem Schlage,

Wollt Ihr befreit sein von des Krieges Plage,

So stürzt zuerst das scheußliche Idol!

 

Am Neujahrstag – wie furchtbar die Zerstörung

Im Osten von Paris! Sie kann Euch zeigen,

Wohin Ihr kommt mit des Idols Verehrung.

 

Zertrümmert sind des Feindes Kasematten,

Die sie für bombenfest gehalten hatten,

Der Forts Batterien, stumm geworden, schweigen.

 

 

 

Des Krieges schönste That

 

Vor Winterkälte und von Fieberfrost

Geschüttelt, kam aus Frankreich nach St. Wendel

Ein Krieger, dessen Kraft die Kriegeshändel

Fast aufgerieben und die schlechte Kost.

 

Preis Euch, Ihr Jungfrau’n, die Ihr mild beschloßt,

Weil Euch der Dienst kein eiteles Getändel,

Den Mann zu retten, dessen Lebenspendel

Bereits die Stunde wies zur letzten Post.

 

Bewußtlos sank er hin – die Kräfte flieh’n,

Und Niemand auf dem Bahnhof, der ihn fahre

Zur Heilanstalt – doch Liebe schaffte Rath.

 

Vier Jungfrau’n trugen ihn auf einer Bahre

Ins ferne Lazareth und pflegten ihn:

Das – dünkt mich – war des Krieges schönste That.

 

 

 

Mézières kapitulirt

 

Unüberwindlich, uneinnehmbar gilt

Bei den Franzosen Mézières, das feste,

Den Zweifler weisen ab sie mit Proteste,

Ja, einen Narren ihn ihr Glaube schilt.

 

Jetzt donnert das Geschütz und kracht und brüllt –

In Trümmer stürzen Hütten und Paläste,

Es bebt das Herz des Menschen, das gepreßte,

Und Todesbangen jede Brust erfüllt.

 

Das war ein Neujahrsmorgen voller Schrecken!

Und schon am zweiten Tage muß, bezwungen,

Die Feste vor dem Feind die Waffen strecken.

 

Den Deutschen war’s mit ihrem Fall gelungen,

Daß an der belgischen Grenze hin die Bahn

Vollständig nun in ihre Hand gethan.

 

 

 

Gefechte bei Sapignies und Bapaume

 

Am zweiten Tag des Jahr’s griff Faidherbe an

Mit großer, rühmenswerther Energie

Des achten Korps’ Vortrab bei Sapignies –

Jedoch den Sieg auch hier er nicht gewann.

 

Und andern Tags mit dreißigtausend Mann

Erneuert er den Kampf; doch Sieg verlieh

Nicht Uebermacht – die Deutschen schlugen sie

So derb, wie man ein Heer nur schlagen kann.

 

Da wieder zeigte sich die Feldherrnkunst

Des General Göben und der Heldenmuth

Der preußischen fünfzehnten Division.

 

Faidherbe’s Armee nach viel verspritztem Blut

Ist abermals nach Arras hin gefloh’n;

Doch wieder macht er Frankreich blauen Dunst.

 

 

 

Gefecht bei Moulineaux-Lalonde

 

Und auf dem linken Seine-Ufer schlug

Bei Moulineaux-Ladonde am andern Tage

Der General Bentheim derb, mit wuchtigem Schlage

Den Feind auf kühn improvisiertem Zug.

 

Und dem Geschlagnen setzte nach im Flug

Der Major Preinitzer zu Schreck und Plage

Und machte größer noch die Niederlage,

Die wieder viel Trophäen uns eintrug.

 

Drei Fahnen, vier Geschütze, Munition

Und an Gefangenen eine große Zahl

Fiel in dem Treffen in des Siegers Hand.

 

Der Rest des Feindes ist zersprengt gefloh’n –

Vergeblich jeder weitere Widerstand:

Gefangenschaft und Flucht nur – bleibt zur Wahl.

 

 

 

Die Festung Rocroy wird durch

einen Handstreich genommen

 

Durch kühnen Handstreich kam in die Gewalt

Der Deutschen Rocroy, die kleine Feste –

Es nähert unvermuthet sich dem Neste

Ein schwaches Korps und überrumpelt’s bald.

 

Kaum machte es vor seinen Wällen Halt,

Da hielt es die Besatzung schon für’s Beste,

Zu bitten, daß die ungebetnen Gäste

Einzögen – draußen war es doch zu kalt.

 

Im Schlafrock setzte fest der Kommandant

Mit unsrer Macht der Uebergabe Norm,

Wahrscheinlich fehlte ihm – die Uniform.

 

Ging Alles zu ganz freundlich und gemüthlich;

Die Unsern aber thaten dann sich gütlich,

Da man hier noch genug zu leben fand.

 

 

 

Fécamp wird von deutschen Truppen besetzt

 

Und wieder dringt jetzt bis zur Meeresküste

Nordwestlich vor die deutsche Heeresmacht

Und hat den Küstenstrich in Angst gebracht,

Daß sie nun fest sich an der See einniste.

 

Wie immer General Faidherbe sich auch brüste –

Hier, an der See, fehlt es an einer Wacht,

Die auf die deutschen Truppen habe Acht

Und widerstehe ihrem Seegelüste.

 

So wird der schöne Hafen Fécamp jetzt

Von unsern Truppen ohne Kampf besetzt,

Und Furcht verbreitet weithin sich am Strande.

 

Auch Havre fühlt sich an des Unglücks Rande,

Steht doch der Feind bereits in Yvetot,

Stolz, drohend, kampfbegierig, schlachtenfroh.

 

 

 

Péronne kapitulirt

 

Schon wieder fiel ein Kriegsplatz erster Klasse,

Der Euch als uneinnehmbar hat gegolten:

Als bei Bapaume die Schlachtendonner rollten,

Hofft Péronne auch auf eine freie Gasse.

 

Entsatz ist nah – es feuert eine Masse

Geschosse ab, als ob sie rufen sollten

Die Brüder, die noch gar nicht kommen wollten,

Verlangend, daß man Péronne nicht verlasse.

 

Allein der Schlachtendonner ist verhallt –

Faidherbe ist doch von Neuem wohl geschlagen –

Das Dröhnen kommt aus immer weitrer Ferne.

 

Erloschen sind der Hoffnung lichte Sterne,

Und neue Sterne leuchten nicht sobald –

Da fiel die Feste schon nach wenigen Tagen.

 

 

 

Beschießung der Südfront von Paris

 

1.

 

Und vor Paris – da donnern die Kanonen

Auch auf der Südfront nun; durch Mark und Bein

Geht ihr Gebrüll, ihr Toben und ihr Schrei’n

Den Menschen, die noch in den Dörfern wohnen.

 

Da hilft kein Beten zu den Schutzpatronen,

Kein abergläubisches Mittel schlägt da ein –

Hier rast der Krieg, der wilde Krieg allein,

Der kennt die Milde nicht und kein Verschonen.

 

Man hat mit dem Bombardement gezaudert

Wohl lange Zeit, vielleicht zu lange schon –

Es fiel indeß manch braver deutscher Sohn.

 

Nun wird der Schlag geführt mit voller Wucht,

Und wenn das Herz Euch bebt, die Seele schaudert,

Seht da – das ist des Chauvinismus Frucht.

 

 

2.

 

Ja, auch im Süden donnern die Geschütze,

Auch da hat sich ein feuriger Vulkan,

Verderben speiend, plötzlich aufgethan –

Es schleudern die Batterien Blitz’ auf Blitze.

 

Nun geht’s zu Ende wohl mit Eurem Witze,

Zu Ende mit dem lang gehegten Wahn,

Daß aufgegeben sei der Angriffsplan

Aus Ehrfurcht vor der „Bildung heiligem Sitze.“

 

Paris ist längst von seiner Höh gesunken,

Und seid Ihr auch noch selbst von Ruhmsucht trunken –

Wer hält für unantastbar Eure Stadt?

 

Einst groß, ist jetzt ihr Geistesstreben matt,

Paris, wo sonst gesprüht des Geistes Funken –

In eine Festung sich verwandelt hat.

 

 

3.

 

Und als die ersten Schüsse dröhnend fielen,

da sammeln auf den Höh’n sich die Soldaten,

Zeugen zu sein der neuen, großen Thaten,

Zu folgen mit dem Blick den Projektilen.

 

Und unsere Artilleristen sicher zielen:

Schon ist zu seh’n die Wirkung der Granaten,

Schon läßt aus den Erfolgen sich errathen,

Wer in dem großen Wettkampf muß verspielen.

 

Da mischt sich in das Dröhnen und das Krachen

Ein Hurrahschrein auf den besetzten Hügeln,

Wie’s einst am Sedantag durchlief die Runde.

 

„Das wird und muß dem krieg ein Ende machen“ –

So hoffen sie, und heimwärts auf den Flügeln

Der Lüfte senden sie die frohe Kunde.

 

 

 

Schwere Tage in Paris

 

1.

 

Doch groß zeigt jetzt Paris sich im Entsagen,

Des Luxus Kind – vom Mangel heut bedroht;

Starb auch wohl Keiner noch den Hungertod,

Am Hungertuche doch schon Viele nagen.

 

Jedoch man findet ab sich mit dem Magen:

Fehlt’s auch noch nicht am Wichtigsten, dem Brot,

Es wächst das Elend, und es steigt die Noth:

Man ißt schon Pferdefleisch mit viel Behagen.

 

Die Ratte gilt bereits als Leckerbissen,

Man läßt an Hund und Katze sich genügen,

Und ohne Klage weiß man sich zu fügen.

 

Jetzt auch dem Frost wird man zu trotzen wissen,

Opfernd den Schmuck der Elysäischen Felder,

Da Kohlen fehlen und das Holz der Wälder.

 

 

2.

 

Nun wird gestellt auf eine neue Probe

Der Muth der Stadt; denn schon – zum Schrecken Allen –

Auf Faubourg St. Germain die Bomben fallen;

Da leiden gleich die Blouse und die Robe.

 

Wie aber der Geschütze Kampf auch tobe,

Wie unaufhörlich auch des Donners Hallen,

Noch läßt man keinen feigen Ruf erschallen –

Wer ist’s, der solche Festigkeit nicht lobe?

 

Da stürzt ein Weib, da wird ein Kind getroffen,

Da will ein Greis sich retten und sinkt nieder –

Von dem Geschoß zerrissen sind die Glieder.

 

Bei solchem Anblick jedes Herz erstarrt;

Doch Männermuth bei seinem Trotz verharrt –

Und edel wär’ er, könntet Ihr noch hoffen.

 

 

 

Jules Favre protestirt gegen das Bombardement

 

Doch worauf Euer Hoffen sich noch richtet?

Selbst Eure Forts – sie sind nicht bombenfest,

Und der Entsatz-Armeen letzter Rest

Ist weit zurückgedrängt, wenn nicht vernichtet.

 

Glaubt Ihr denn wirklich, was Gambetta dichtet,

Der Eure Heere überall siegen läßt?

Meint Ihr, daß mit dem kläglichen Protest

Jules Favre’s sich der Himmel wieder lichtet?

 

Der schonungslose Angriff fester Plätze

Ist allgemeiner, alter Kriegsgebrauch –

Dem unterliegt Paris nun eben auch.

 

Ihr selber habt der Kunst berühmte Schätze,

Die „heilige Stadt“ in die Gefahr gebracht,

Als Ihr Paris zur Festung habt gemacht.

 

 

 

Am vierten Tage des Bombardements der Südfront

 

Noch gährt der Krater, und die Donner rollen.

Bald klingt’s, wie des empörten Meeres Brausen,

Dann wieder ist’s ein Heulen und ein Sausen,

Ein Krach und dann ein langes dumpfes Grollen.

 

Nervenzerreißend dauert in dem tollen

Aufruhr das Dröhnen, Brüllen ohne Pausen;

Laßt tausend Teufel in der Hölle hausen –

Ihr Lärm gleicht nimmer diesem unheilvollen.

 

Die Mauern bersten, stürzen jäh zusammen,

Es schlagen mächtige, himmelhohe Flammen

Empor aus der Kaserne auf Montrouge.

 

Weh’ Euch! Gebt endlich Euer Spiel verloren!

Ihr tragt die Schuld, Ihr habt’s heraufbeschworen,

Ob Favre auch die Hand in Unschuld wusch.

 

 

 

Die Beschießung von Paris

in der Nacht vom 8. zum 9. Jannuar

 

Und in der Nacht vermehrt sich noch der Schrecken:

Beworfen wird Paris mit Brandgeschossen.

Da zeigt sich mancher Bürger wohl entschlossen,

Doch Angst, Verwirrung herrscht an allen Ecken.

 

Aus vielen Häusern schon die Flammen lecken.

Man hilft, man löscht, arbeitet unverdrossen;

Jedoch das Unheil zählt zuviel Genossen,

Kann Hilfe da auf Alle sich erstrecken?

 

Die Bombe achtet nicht auf Hospitäler,

Auf Kirchen, Schulen, der Museen Pracht –

Wer kennt ihr Ziel, fliegt heulend sie davon?

 

Verrichten wird dereinst der Kriegserzähler,

Was Val de Grâce litt in der Schreckensnacht,

Was das Odeon und das Pantheon.

 

 

 

Behauptung der Schanzen von Clamart

 

Am andern Abend haben unverzagt

Die Siebenundachtziger nicht ohne Müh

Die „schwarzen Rächer“, die „chasseurs de nuit“,

So aus le Val, wie Moulineaux gejagt.

 

Und als es die Franzosen dann gewagt,

Urplötzlich anzugreifen in der Früh

Die Schanzen bei Clamart, da wurden sie

Gedroschen von den Bayern, eh’ es tagt.

 

Es mußten wohl zuerst zurück sich zieh’n

Die Bayern vor der großen Uebermacht;

Doch kehrten bald in größrer Zahl sie wieder.

 

Ein Bajonett-Angriff in dunkler Nacht!

Nun schlugen sie mit ihren Kolben nieder

Vom Feinde, was nicht eiligst konnte flieh’n.

 

 

 

Der Kriegsminister v. Roon

feiert sein fünfzigjähriges Dienstjubiläum

 

Der Kriegsminister sieht auf fünfzig Jahre,

Verbracht im Militärdienst, heut zurück,

Mitten im Krieg – heroisches Geschick:

Der Schlachtendonner dröhnt ihm die Fanfare!

 

Im Dienst des Vaterlands sind ihm die Haare

Ergraut; ihm fiel zur Last ein schweres Stück

Arbeit, und lacht uns heut des Krieges Glück,

Das Vaterland den reichsten Dank nicht spare!

 

Eifern und fest verfolgte er sein Ziel,

Des deutschen Volkes Wehrkraft recht zu stärken,

Und scheute nicht den ernstesten Konflikt.

 

Was er gewollt – jetzt kann das Volk es merken:

Sein starrer Wille war kein Trotz, kein Spiel –

Fest auf die Zukunft hat er hingeblickt.

 

 

 

Kreuzfahrten der Korvette „Augusta“

 

Ein Abenteuer unsrer Kriegsmarine!

Als ob sie gar nichts dort zu fürchten hätte,

Fährt ein in die Gironde die Dampf-Korvette

„Augusta“, die gewandte, schnelle, kühne.

 

Sie sammelt fleißig ein, wie eine Biene,

Die Brigg „St. Marc“, die Bark, die nette,

„Pierre Adolph“, den Dampfer Max, das fette

Transportschiff – Alles mit ganz heitrer Miene.

 

Da haben sich der brave Kapitän

Weickhmann und Puck und Heyden Bootmannsmaate,

Und Lieutnant v. Leppel hervorgethan.

 

Doch in Bordeaux war Angst im hohen Rathe,

Gar sehr bedenklich schien ihn, was gescheh’n:

War seine Sicherheit nicht auch ein Wahn?

 

 

 

Von Vendome nach le Mans

 

1.

 

Auch bei Vendôme ward es von Neuem rege,

Prinz Friedrich Karl ergriff die Offensive,

Und Chanzy glaubt, daß er Gefahr nicht liefe,

Wenn er jetzt wieder vorwärts sich bewege.

 

Doch ihn erwarteten nur neue Schläge,

Die Todeswunde nur, die schwere tiefe;

Es ist, als ob ihn sein Verhängniß riefe,

Daß es ihn endlich von dem Schlachtfeld fege.

 

So kam zuerst es zum Zusammenstoß

Beim Walde von Vendôme; das dritte Korps

Warf Chanzy’s Truppen in den Wald hinein.

 

Dann aus dem Wald hinaus und hinterdrein!

Nun dringt der Prinz auf allen Seiten vor,

Und Tag um Tag wird dunkler Chanzy’s Loos.

 

 

2.

 

Und wieder singen wird das Lied und agen

Von dem, was deutscher Wille hier vollbracht,

Wie er geschlagen die Entscheidungsschlacht,

Noch unsern Enkeln in den fernsten Tagen.

 

Schlacht?   Nein! kein regelrechtes Schlachtenschlagen –

Zerstampft, zerstoßen ward des Feindes Macht

Durch unaufhörliche Schläge, Tracht auf Tracht,

In einem taglang fortgesetzten Jagen.

 

Nicht das Terrain mit seinen Dornenhecken,

Die Knicks der Perche, die gut den Feind verstecken,

Sind diesen Jägern ernstes Hinderniß.

 

Nicht Nebel, Schneesturm, Glatteis hält sie auf –

Ihr Ungestüm sie rastlos vorwärts riß –

Nein! bis der Feind zermalmt ist, weiter! drauf!

 

 

3.

 

Ein dichter Nebel hüllt die Gegend ein –

Der Feind zieht langsam sich zurück und weicht.

Stülpnagel drängt bis Savigny ihn leicht

Noch mehr zurück und folgt ihm hinterdrein.

 

Auch steht er bald im Treffen nicht allein;

Denn Manstein hat schon Epuisay erreicht,

Mit dem das dritte Korps den Feind verscheucht,

Ihn weiter jagend über Stock und Stein.

 

Zuletzt ward noch des Tages Ziel errungen:

Es war zum Braye-Abschnitt vorgedrungen

Das Heer und fand auf Stunden kurze Ruh.

 

Und auf dem rechten Flügel unaufhaltsam

Dringt Friedrich Franz von Chartres vor gewaltsam

Und kommt zuletzt bis Nogent-le Rotrou.

 

 

4.

 

Der ande Morgen lachte schön und klar.

Frischj auf! und vorwärts! weiter! immer weiter!

Die Infanterie, die Artillerie, die Reiter –

Auf allen Wegen vorwärts, Schaar auf Schaar!

 

Nicht zu bewältigen ist der Strom – fürwahr,

Die Fluth wird immer mächtiger, immer breiter –

Wer zählt die Legionen, zählt die Streiter? –

Da ward dem Feind sein Irrthum offenbar.

 

Er weicht zurück. Die Sachen stehen schlecht.

Nur hin und wieder noch ein klein Gefecht

Bei Pon´ce, Bancé, Vibray und Bellême.

 

Bis Ecorpain rückt vor das deutsche Heer,

Erreicht Calais, la Chartre ganz bequem

Und la Ferté Bernard nicht eben schwer.

 

 

5.

 

Anstrengend, mühvoll war der nächste Tag:

Der Feind noch einmal kräftiger widersteht –

Glatteis und Schneefall, und der Sturmwind weht,

Und Nebel wieder auf den Fluren lag.

 

Jedoch der Muth Unglaubliches vermag.

Das dritte Korps entschlossen vorwärts geht,

Und stürmend wirft aus Ardenay die Tête

Den Feind, versetzt ihm Schlag auf Schlag.

 

Das zehnte Korps bei l’Homme des Morgens focht,

Siegreich, bei Brives Nachmittags; aber Schmidt

Mit weniger Erfolg bei Montreuil stritt.

 

Auch Friedrich Franz hat wieder es vermocht,

Bei Sceaux des Feindes Widerstand zu brechen,

Konnt’ er der Weisung auch nicht ganz entsprechen.

 

 

6.

 

Groß war am andern Morgen noch die Glätte,

Doch klar die Luft und eben nicht sehr kalt,

Drum auf! mit Tagesanbruch schon – und bald

Entbrennt der Kampf auf mancher neuen Stätte.

 

Es bleibt der Strom in dem gewählten Bette:

v. Bismarck kämpft bei St. Hubert im Wald,

v. Flatow nimmt Changé und macht dann Halt,

Stülpnagel schließt bei Parigné die Kette.

 

Am heftigsten hat Friedrich Franz gestritten –

v. Wittich hat den Huisne-Bach überschritten

Und ist von Beillé auf Lombron marschirt.

 

Doch General Tresckow konnte nicht erzwingen

Den Uebergang und nicht den Sieg erringen,

Vom Feind blieb Pont de Gisnes noch okkupiert.

 

 

7.

 

Am andern Tag von Neuem Frost und Nebel.

Das dritte Korps bleibt streng auf seiner Tour,

Nimmt Champagné, les Arches Château in Kur –

Zufrieden jeder Hauptmann und Feldwebel.

 

Und auch das neunte Korps zückt heut den Säbel:

Es nimmt im Kampfe das Plateau d’Anvour

Das es gestanden in Reserve nur,

War seinem Eifer jetzt ein mächtiger Hebel.

 

Auch war’s ein Ehrentag für Friedrich Franz:

Bei Connerré der Uebergang erzwungen!

Dann hat das Korps noch stundenlang gerungen.

 

Ein schwerer und ein blutiger Waffentanz!

Am Abend stand es siegreich bei Chapelle

Und bei Lombron – sein Ruhm strahlt wieder hell.

 

 

8.

 

Am nächsten Morgen steht der Prinz gerüstet

Zur Schlacht, jedoch der Feind nimmt sie nicht an;

Chanzy die wilde Flucht kaum hindern kann –

Der Schrecken hat bereits sich eingenistet.

 

Wie Chanzy immer sonst sich auch gebrüstet,

Die Hoffnung auf Erfolg ihm jetzt zerrann;

Nur auf des Heeres Rettung er noch sann –

Nach großen Siegen ihm nicht mehr gelüstet.

 

Er leistet hier und da noch Widerstand:

Bei Fatines, Corneille, Chanteloup; allein

Der Muth dem Heere mehr und mehr entschwand.

 

Und siehe da – Nachmittags plötzlich drang

Das tapfre zehnte Korps ein in le Mans –

Das dritte folgt ihm eilig hinterdrein.

 

 

 

Verfolgung der Chanzy’schen Armee

nach Laval und Alencon

 

1.

 

Das war der Todesstoß – zwar in den Straßen

Wird noch gekämpft; doch schon beginnt die Flucht,

Es löst sich auf die Disciplin, die Zucht,

Ehr’ und Gloire die Feinde jetzt vergaßen.

 

Erbärmlich ist und über alle Maßen

Die Feigheit und der Selbsterhaltungs Sucht;

Zermalmend wirkt der deutschen Schläge Wucht –

Dahin die letzte Kraft, die sie besaßen.

 

Ein ungeheures Kriegsmaterial,

Das der Franzosen Vorsicht aufgeschichtet,

Ward unser und Gefangene ohne Zahl.

 

Chanzy’s Armee – sie war – sie ist vernichtet!

Um sie in ihren Resten aufzureiben,

Beginnt sofort ein tagelanges Treiben.

 

 

2.

 

„C’etait un sauve qui peut“ – ja wohl! In Hast

Sucht Jeder sich zu retten, wie er kann.

Nur fort! nur fort! Der Flüchtende begann

In Angst sich zu entkleiden jeder Last.

 

Die Preußen folgen, gönnen keine Rast;

„Lehm up!“ – die Einundneunziger rücken an,

Das Lager von Conlie das Korps gewann

Ohn’ alle Müh’, im ersten Anlauf fast.

 

Dann ward der Feind getrieben bis Laval –

Das nimmt die zwanzigste Division –

Auf Rennes weithin der Feind sich weiter stahl.

 

Ein anderer Theil, nach Alençon entflohn,

Wird von dem Großherzoge fortgehetzt.

Auch ward jetzt wieder Tours von uns besetzt.

 

 

 

Gefecht bei Briare

 

Der General Rantzau stand noch bei Briare.

Den wollte hier der Gegner ganz erdrücken:

Er griff ihn an zugleich in Front und Rücken

Urplötzlich und in überlegner Schaar.

 

Ringsum der Feind – nicht klein war die Gefahr!

Allein es sollt dem Gegner doch nicht glücken,

Sich hier des Sieges Lorbeerreis zu pflücken –

Der große Berg kaum eine Maus gebar.

 

Hat auch nicht Rantzaun Sieg davongetragen,

So hat er doch sich tapfer durchgeschlagen

Und hat dabei Gefangne noch gemacht.

 

Vom Feind verfolgt, hat Gien er erreicht,

Von wo noch weiter er nach Norden weicht,

Und keine Schlappe ward ihm beigebracht.

 

 

 

Gefecht bei Croix und Abbévillers

 

Auch Werder stellt indessen seinen Mann.

Er hat erkannt, wie folgenschwer, wie wichtig

Jetzt all sein Thun, und ordnet höchstumsichtig

Die Abwehr des viel stärkern Feindes an.

 

Hart an der schweizer Grenze rückt heran

Der General Bressolles.  Doch sein Thun ist nichtig:

v. Tresckow hat den Weg verlegt ihm richtig,

Daß er sich Belfort nicht mehr nähern kann.

 

Das „Korps der Rächer“ schleicht von Hippolyte

Heran; Tresckow von Delle entgegenzieht –

Da gab es bei Croix von Neuem Tänze.

 

Die „Rächer“, von den Unseren bedrängt,

In ihrer Stellung mehr und mehr beengt –

Sie überschritten bald die schweizer Grenze.

 

 

 

Die deutsche Südarmee wird formirt

 

Und zwei Armeekorps nahen jetzt geschwind,

Dem Korps des General Werder beizusteh’n –

Man darf des Gegners Plan nicht überseh’n,

Und Moltke ist für die Gefahr nicht blind.

 

In eiligen Märschen, trotzend Schnee und Wind,

Durch weite Thäler, über Bergeshöh’n

Die Truppen frohen Muth’s nach Osten geh’n –

Doch bis zum Ziel noch mancher Tag verrinnt.

 

Auch aus der Heimath trifft noch Zuzug ein,

Um Werder’s tapfre Schaaren zu verstärken –

Bald wird’s der Feind an neuen Schlägen merken.

 

Es soll sich eine Südarmee formiren,

Die wird bei Vesoul – Lure sich koncentriren –

Ihr Führer wird General Manteuffel sein.

 

 

 

Gefecht bei Schenoz le Sec und Levrecey

 

Bourbaki nun bereits in Dijon stand;

Von hier aus sucht er Werder abzuschneiden

Von Vesoul. Werder, um dies zu vermeiden,

Hat aber dorthin längst schon sich gewandt.

 

Jetzt rückt er vor. Da ist der Kampf entbrannt.

Doch hatte hier der Vortrab nur von beiden

Das nächste Loos der Heere zu entscheiden –

Und unsre Macht den Weg zum Siege fand.

 

Der Kampf entspann sich bei Schenoz le Sec

Und Levrecey; denn schon war vorgedrungen

Bourbaki über Rioz weit hinaus.

 

Die Unsern haben schwer und brav gerungen,

Gestürmt die Dörfer und den harten Strauß

Gedrängt den Feind von seiner Richtung weg.

 

 

 

Danjoutin wird erstürmt

 

Am andern Tage donnern die Kanonen

Bei Belfort, wie seit langer Zeit nicht, viel;

Die Perches, die starken Forts, sind heut ihr Ziel –

O, könnten fliehen, die in Belfort wohnen!

 

Und Nachts wird’s rege in den Bataillonen,

Sie rüsten sich zu heißem Kampfgewühl.

Auf! wackres Bataillon von Schneidemühl –

Du darfst dein Leben heut, Dein Blut nicht schonen!

 

Mit Hurrah hat es Danjoutin gestürmt,

Wieviel auch Hindernisse aufgethürmt

Der Feind – es warf nach Belfort ihn hinein.

 

Vor Belfort stand der Feind jetzt nur allein

Im Osten noch, und fleißig, unverdrossen

Wird von den Preußen Belfort nun beschossen.

 

 

 

 

Gefecht bei Montbard

 

Von Garibaldi ward schon längst geschwiegen;

Nun giebt auch er ein neues Lebenszeichen.

Gambetta’s Plan in Allem zu erreichen,

Bleibt Garibaldi fest in Dijon liegen.

 

Doch seine Streifkorps weit nach Norden fliegen,

Den Bienen, wenn sie schwärmen zu vergleichen;

Bis Châtillon sie schon verwegen streichen

Und trunken von den erst erhofften Siegen.

 

Bei Montbard war’s, wo sie sich mit Bravour

Auf ein Detachement der Preußen warfen

Mit einem Angriff, einem heftigen, scharfen.

 

Jedoch sie trafen gerade auf den Rechten:

Auch Oberst Dannenberg versteht zu fechten,

Und Blut bezeichnet ihres Rückzugs Spur.

 

 

 

Gefecht bei Villersexel

 

1.

 

Am nächsten Tag fiel Werder in die Flanke

Des Feindes, der in dichtgedrängten Massen

Auf Belfort zog. Das wollte ihm nicht passen,

Drum setzt er seinem Vormarsch eine Schranke.

 

Das Goltz’sche Korps mit löwenkräftiger Pranke

Stürzt sich auf Marat, sucht den Feind zu fassen;

Doch muß es seine Beute wieder lassen –

Der Feind sich bei der Artillerie bedanke.

 

Weiter auf Moimay!  Ohne Kampf genommen!

Noch aber ist’s zu hartem Strauß gekommen –

Jedoch des Feindes Waffen nichts vermochten.

 

Die Vierunddreißiger um Moimay fochten

Mit Vierunddreißigern auf Feindes Seite

Und jagten ihre Gegner in die Weite.

 

 

2.

 

Inzwischen hat mit großer Tapferkeit

v. Schmeling’s wackre Division gerungen

Bei Villersexel.   Dorthin vorgedrungen,

Nahm sie den Ort in heißem, blutigem Streit.

 

Doch immer immer wieder ward der Kampf erneut:

Angriff auf Angriff! – aber Schmeling’s Jungen

Stehn felsenfest; nicht ist’s dem Feind gelungen,

Terrain zu nehmen eine Spanne breit.

 

So ward gekämpft bis in die dunkle Nacht;

Dann wich v. Werder vor der Uebermacht,

Zog langsam sich zurück aus Villersexel.

 

Der kluge Feldherr kennt des Glücks Wechsel,

Und seine Absicht war nunmehr erreicht:

Der Durchbruch ist geglückt – im Ganzen leicht.

 

 

 

Gefechte bei Ste. Marie und Dasle

 

In starker Stellung steht an der Lisaine

v. Werder jetzt, jedoch fest eingezwängt:

Im Rücken Belfort, in der Front beengt

Bourbaki ihn, verfolgend seine Pläne.

 

Der naht ihm schon und weist bereits die Zähne,

Hat im Gefecht ihm schon was angehängt,

Aus Arcey ihn und Ste. Marie gedrängt.

So ward gekämpft auch schon an der Allaine.

 

Hier war’s bei Dasle und bei Seloncourt,

Wo sich aus Oels das Landwehr-Bataillon

Mit Ruhm bedeckt im Kampf mit Uebermacht.

 

Groß die Gefahr! Ringsum die Feinde droh’n,

Und retten kann der General Werder nur

Die Tapferkeit in der Entscheidungsschlacht.

 

 

 

Hier kommt Niemand durch!

Die dreitägige Schlacht an der Lisaine

 

1.

 

Leonidas steht in den Thermopylen,

Und seiner würdig sind die tapfern Schaaren

Der Seinen all; sie kennen die Gefahren,

Sie wissen wohl, wohin die Feinde zielen.

 

Und wenn im Kampf auch Alle, Alle fielen,

Sie werden treu die deutsche Ehre wahren

Und Schmach und Schimpf dem Vaterland ersparen –

Die Badener und die preußischen Mobilen.

 

Sie haben alle es sich fest gelobt,

Den Feind an keiner Stelle durchzulassen,

Käm’ er auch an mit noch so großen Massen.

 

Und wie der Sturm der wilden Schlacht auch tobt –

Nicht Einer bebt, will um das Leben werben:

Sie sind bereit zu fallen und zu sterben.

 

 

2.

 

Bourbaki griff zuerst mit Artillerie

Das Zentrum an, die Linie Mömpelgard

Bis Héricourt. Da ward neun Stunden hart

Gerungen; das Geschütz Verderben spie.

 

Dann rückt zum Sturm heran die Infanterie;

Doch überall der Feind geworfen ward –

Die Gegner drangen vor nicht einen Yard;

Nur Städtchen Mömpelgard besetzten sie.

 

Das Schloß blieb unser. Auch die Badener fochten

An diesem Tag bei Chagey tapfer schon,

So daß auch hier die Feinde nichts vermochten.

 

Und auch von Tresckow’s tapferer Legion

Ward an dem blutigen Tage nichts versäumt,

Hat sie freiwillig auch Croix geräumt.

 

 

3.

 

Am andern Tag verhüllt ein Nebelflor

Der Artillerie das sonst so sichre Ziel.

Heut steht die Infanterie im Kampfgewühl –

Mit „Hurrah!“ geht auf Mömpelgard sie vor.

 

Sie nimmt’s zurück. Allein das badische Korps,

Wie heldenmuthig es auch focht, wieviel

Es Blut geopfert im gewagten Spiel,

Doch Chenebier heut und Frahier verlor.

 

Doch was der Feind gewollt, ihm nicht gelang:

Er konnte unsern Flügel nicht umgehen,

Ja, nicht einmal bis Frahier er vordrang.

 

Und Denfert, der auch heut gewagt Ausfälle,

Zog bald zurück sich hinter seine Wälle –

Und in Croix die Unsern wieder steh’n.

 

 

4.

 

Der dritte Tag!   Schon lang vor Morgengrauen

Wird von Badensern Frahier neu besetzt;

Von hier wird überrascht in Chenebier jetzt

Der Feind, der sorglos ist und voll Vertrauen.

 

Das Dörfchen wird entrissen seinen Klauen,

Er muß entweichen, wird verfolgt, gehetzt,

Des vorigen Tages Scharte ausgewetzt –

Doch ist auf Sieg noch immer nicht zu bauen.

 

Der Feind kehrt bald mit Uebermacht zurück,

Und Chenebier ist nun länger nicht zu halten;

Doch weiter auch erstreckt sich nicht sein Glück.

 

Er kann bei Frahier nehmen nicht die Hügel,

Er kann im großen Wald sich nicht entfalten –

Da läßt der Adler sinken seine Flügel.

 

 

5.

 

„Nein! Hier kommt Niemand durch! Nach Deutschland führt

Den Feind der Weg nur über unsre Leichen!“

Die tapfern Männer sich die Hände reichen,

Ein Blick, ein Druck der Hand das Feuer schürt.

 

Nein! Hier kommt Niemand durch! Bald hat’s gespürt

Der Feind an den mit Kraft geführten Streichen –

Nein! diese Mauern bringt er nicht zum Weichen,

Nein! diese Wand sich nicht vom latze rührt!

 

Was sie gelobt – sie haben’s treu gehalten;

Wieviel Kolonnen mag der Feind entfalten –

Von dieser Mauer sind sie abgeprallt.

 

Ein jeder Krieger wußte was es galt,

Und jeder Einzelne war bereit, sein Leben

Zum Schutz des Vaterlandes hinzugeben.

 

 

6.

 

Nein! Hier kommt Niemand durch! Drei volle Tage

ward immer wieder von dem Feind erneut

Der Angriff; doch wie gestern, standen heut

Die Tapferen bereit zu neuem Schlage.

 

Entschieden war des Feindes Niederlage,

Bourbaki’s beste Truppen sind zerstreut,

Und Werder’s Korps des schönsten Siegs sich freut –

Gelöst ist auch des Krieges letzte Frage.

 

Es bleibt wohl manche Arbeit noch zu thun,

Noch darf des Deutschen Krieger’s Schwert nicht ruh’n –

Doch neigt der Krieg sich mehr und mehr zu Ende.

 

Herrlich die That! Und ewig wird sie preisen

Mein Volk in immer neuen, schönen Weisen,

In seiner Lieder reichsten Dankesspende.

 

 

7.

 

Am dritten Tag schon sah man Abends ziehen

Rückwärts den Feind, doch blieb es unbestimmt,

Ob die armee, die ganze, Reißaus nimmt,

Ob nur ermattet einzelne Theile fliehen.

 

Auch andern Tags noch spielen Batterien;

Doch schon im vollen Siegesjubel schwimmt

Das deutsche Heer: der Feind zieht ab, ergrimmt,

Daß ihm der Kriegsgott nicht den Sieg verliehen.

 

Da weitet sich der deutschen Männer Brust,

Vergessen sind Strapazen und Verlust –

Des Siegs nur bleibt sich Jeder froh bewußt.

 

Den höchsten Lohn in dem Gedanken fand

Das Heldenheer: durch zähen Widerstand

Hat’s treu beschirmt das theure Vaterland

 

 

8.

 

So Großes war dem wackern Korps gelungen

Durch seine eigne Tapferkeit allein –

Manteuffel griff in das Gefecht nicht ein,

War leider noch soweit nicht vorgedrungen.

 

Den starken Feind hat es allein bezwungen;

war es an Zahl auch noch so schwach und klein –

Der Muth, der Heldensinn ihm Kraft verleih’n:

Ein David – hat’s mit Goliath gerungen.

 

Am fünften Tag, nach einer kurzen Ruh,

Folgt es dem Feinde, der auf seiner Flucht

Zurückgeht zwischen Oignon und Doubs.

 

Nun wird es ernten seiner Thaten Frucht,

Die deutsche Kraft wird neuen Lorbeer pflücken –

Steht doch Manteuffel schon dem Feind im Rücken.

 

 

 

Gefecht bei Marac

 

Bei Langres auch ward wiederum gestritten:

Major v. Köppen stieß auf eine Bande

Von Franktireurs, wie deren viel im Lande

Umher sich trieben nach des Krieges Sitten.

 

Bei Marac war’s – da folgt’ er ihren Tritten,

Und bald, nach einem kurzen Widerstande,

Entfloh der Feind, bedeckt mit Schimpf und Schande,

Aus dem Gefecht mit schnellen, flüchtigen Schritten.

 

Erschlagen lag ein Theil auf weitem Plane.

Als Siegeszeichen trugen eine Fahne

Die Siebenundsiebziger aus dem Kampfe fort.

 

Der Gegner aber, nach dem Mißgeschick,

Zog in die Festung Langres sich zurück,

Die stets den Franktireurs ein sichrer Hort.

 

 

 

Im Norden

 

Ja! Schlag auf Schlag – und Siege jeden Tag,

Wie in der Kette Glied sich fügt zu Gliede!

Fast werden wir der vielen Botschaft müde,

Mit Sehnsucht harrend auf den letzten Schlag.

 

Die schöne Stunde noch nicht kommen mag,

Wo uns aufathmen läßt der goldne Friede,

Wo Ruhe einkehrt in die Maffenschmiede,

Die jetzt der reichen Arbeit fast erlag.

 

Im Norden auch noch immer Kriegstumult –

Dort hält den General Loysel in Schach,

Der stark in Havre steht, der General Gayl.

 

Der hat mit Franktireurs nicht viel Geduld –

Gebändigt wird allmälig dieser Theil

Des Nordens, der zu weitrem Kampf zu schwach.

 

 

 

Gefecht bei Vermand

 

Doch Faidherbe macht noch einmal viel zu schaffen:

Er rückt von Neuem aggressiv ins Feld,

Da wieder er sein Heer für fähig hält,

Es aufzunehmen mit den preußischen Waffen.

 

Es gilt, die letzten Kräfte aufzuraffen –

Hin auf Paris sieht jetzt die ganze Welt;

Wird Hilfe nicht von Außen ihm gestellt,

Muß seine Thatkraft doch zuletzt erschlaffen.

 

Der General Göben stand jetzt an der Somme,

Abwartend bis ihm Faidherbe näher komme;

Der rückt mit seinem Heer von Cambrai vor.

 

Göben erfaßt den günstigen Augenblick

Und schlägt zuerst ein vorgeschobnes Korps

Bei Vermand, treibt’s nach St. Quentin zurück.

 

 

 

Die Schlacht bei St. Quentin

 

1.

 

Am andern Tag kam’s zur Entscheidungsschlacht.

Das war ein stundenlanges Kampfeswogen;

Kolonnen stürmten, und die Reiter flogen –

Der Feind stand da in trotziger Uebermacht.

 

Er ward so leicht zum Weichen nicht gebracht,

Hat Schritt um Schritt nur sich zurückgezogen,

Und Ströme edlen Bluts hat eingesogen

Der kampfdurchwühlte Boden bis zur Nacht.

 

Faidherbe sucht Abends St. Quentin zu halten,

Doch glückt ihm das auf kurze Stunden nur –

Die Schlachtenmächte rasend weiter walten.

 

Neunzehner stürmen spät noch mit Bravour

Den Bahnhof – auch die Stadt wird da zuletzt

Geräumt von Faidherbe und von uns besetzt.

 

 

2.

 

Ganz kläglich andern Tags die Retirade

Des Frankenheeres, jammer-, schreckensvoll!

Sie fliehen nicht, sie rasen, blind und toll,

Und massenweise bitten sie um Gnade.

 

Die Preußen leiden auch im höchsten Grade,

Jedoch die Brust in Siegesfreude schwoll –

„Und wenn es Göben nöthig scheint, so soll

An uns es fehlen nicht! Was macht’s? Was Schade!“

 

So der Soldat.  Er kennt des Kriegers Pflicht,

Er murrt nicht, ruht, bis sie gethan ist, nicht,

Dann auf die Siege leert er seinen Humpen.

 

Faidherbe’s Armee ist aufgelöst, vernichtet –

Er hat zuletzt nur noch ein Heer in Lumpen

Und hat es nicht noch einmal aufgerichtet.

 

 

 

Nach dem Siege der deutschen Nordarmee

 

Niedergeworfen überall die Heere,

Zerstreut weithin nach Westen, Süden, Norden,

Und Eure Lage aussichtslos geworden –

Wer trägt noch die Verantwortung, die schwere?

 

Ist jetzt nicht jede Hoffnung eine leere?

Ist weitres Kämpfen nicht ein bloßes Morden?

Folgt nicht den Trieben roher, wilder Horden,

Die nur aus Rachlust werfen ihre Speere!

 

Denkt an Karthago, an Jerusalem!

Der Krieg kennt kein Erbarmen, kein Verschonen,

Kennt nur sein eignes eisernes Gesetz.

 

Noch schmückt Paris der Schönheit Diadem –

Es wird zum Raube werden den Kanonen,

Siegt die Vernunft nicht über das Geschwätz.

 

 

 

Die Beschießung von Paris in den Tagen vom 10. bis 18. Jannuar

 

Noch trotzt Paris.   Tagtäglicher Bombenregen

Hat noch gebrochen nicht der Bürger Muth,

Das Unheil steigert nur den Haß, die Wuth,

Die bis zum letzten alle Herzen hegen.

 

Man wird vertraut mit den Kanonenschlägen,

Gewöhnt sich an den Anblick auch von Blut,

Und die Zerstörung selbst von Hab und Gut

Weckt keinen Ruf mehr nach des Friedens Segen.

 

Die Einen heldenmüthig – And’re schlaff.

Die Garden ziehen trunken auf die Wälle

Und singen jubelnd: „Vive la Guerre, Piff! Paff!“

 

Doch das Verderben steht schon an der Schwelle:

Nicht lange wird der Widerstand mehr dauern –

Schon stürzen in den Forts die stärksten Mauern.

 

 

 

Ausfälle der Pariser Besatzung

 

Durch Ausfall noch der Feind zuweilen neckte,

Doch ohne daß es rechter Ernst ihm schien:

Trochu, dem man sein Zaudern nie verzieh’n,

Die Garde zu beschäftigen nur bezweckte.

 

Drum all sein Lärm die Unsren nicht erschreckte –

Sie fürchteten den Feind nicht, höhnten ihn,

Selbst wenn mit dem „Granaten-Baldachin“

Das Feuer seiner Forts sie überdeckte.

 

Noch einmal wurde le Bourget das Ziel

Von täglich wiederholten Ausfallskämpfen,

Die immer Schein nur blieben, immer Spiel.

 

Und auch die Bayern und das elfte Korps,

Drang keck der Feind aus seinen Forts hervor,

Vermochten leicht den Uebermuth zu dämpfen.

 

 

 

 

è Fortsetzung